Seit 2015 wird zum „Freitag-den-13.“ durch die „Initiative Arbeitsunrecht“ ein Unternehmen ausgewählt, welches sich besonders durch Lohndrückerei, schlechte Arbeitsbedingungen und Union-Busting auszeichnet. Es wird zu bundesweiten Aktionen aufgerufen, an denen sich bisher ein breites Spektrum von Basisgewerkschaften, DGB- Gewerkschaften bis zur Linkspartei beteiligt haben. Am Freitag den 13.07.2018 haben in Hamburg die IWW, die FAU, <<wobblies&gaeste>>, ATIK und alerta gemeinsam Flyer vor real am Berliner Tor verteilt.
real wurde von der Initiative Arbeitsunrecht ausgewählt, da das Unternehmen den Verdi- Tarifvertrag gekündigt hat, um mit der gelben Pseudogewerkschaft DHV (Berufsgewerkschaft im Christlichen Gewerkschaftsbund) einen Dumping-Tarifvertrag abzuschließen, welcher Verschlechterungen bei den Löhnen bis zu 30% vorsieht. Alle Beschäftigten werden hierzu in eine Konzerneigene Tochter, die REAL Holding GmbH, ausgelagert. Außerdem beschäftigt das Unternehmen viele Leiharbeiter*innen und arbeitet mit Werkverträgen. Die gesetzlich vorgeschriebene Gleichbezahlung nach neun Monaten umgeht das Unternehmen mit Befristungen auf acht Monate. Mittels scheinbar unabhängigen Leiharbeitsfirmen wie Mumme Personalservice, die 98% Ihrer Arbeitnehmer an real vermittelt, werden so die schon schlechten Regelungen umgangen.
Die Spaltung der Belegschaft in Leiharbeiter*innen, Beschäftigte mit neuen und solche mit älteren
Arbeitsverträgen (also höheren Löhnen) läuft langfristig auf einen kompletten Austausch Beschäftigen, die bereits vor dem Betriebsübergang bei real arbeiteten, hinaus. Konkurrenten wie rewe, edeka, Kaufland und Lidl werden beobachten, ob diese Methoden auf Gegenwehr und Ablehnung bei Kund*innen und Mitarbeiter*innen trifft – oder auf Dauer gewinnbringend ist. Unter den zunehmend flexibilisierten und prekarisierten Arbeitsbedingungen, durch Leiharbeit, Befristung und Sozialabbau wird Widerstand gegen diesen Klassenkampf von Oben zunehmend schwieriger.
Neben Informationen zu den Praktiken von real wurde außerdem das Überlebenshandbuch der KEAS (Kölner Erwerbslose in Aktion) zu Erwerbslosigkeit und ein Ratgeber der <<wobblies&gaeste>> zu Leiharbeit verteilt, die einige wohl noch brauchen werden.
Bundesweit gab es in 21 Städten Aktionen. Die „Freitag-der-13.“ Aktionen haben bereits gegen KIK, Toys R Us, Median-Kliniken, H&M und Deliveroo stattgefunden.
Der nächste „Freitag-der-13.“ ist der 13.09.2019.
Anstehende Veranstaltungen
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